Neben LinkedIn und Xing ist jetzt ein neues Business-Netzwerk am Start – Polywork. Und die neue Social Media Plattform macht so einiges anders als die bisherigen Global Player in diesem Bereich. Wir werfen einen Blick darauf, wie sich Polywork von der Konkurrenz abhebt und welchen Nutzen es für User:innen und Unternehmen hat. On top gibt es einen exklusiven VIP-Code, mit dem du die Warteliste bei der Anmeldung umgehen kannst.
Polywork: Skills und Projekte anstatt Job-Titel
Das Besondere an dem neuen Social Network ist, dass nicht nur die Job-Beschreibung im Vordergrund steht. Das verrät bereits der Name der Plattform. Polywork bietet die Möglichkeit, neben seiner Berufsbezeichnung weitere verschiedene Facetten von sich zu zeigen. Anders als bei LinkedIn oder Xing – hier werden die beruflichen Stationen der Nutzer:innen mittels Zeitstrahl angezeigt – orientieren sich die Macher von Polywork an den beruflichen Gegebenheiten der jüngeren Generation.
Während es bei der älteren Generation noch üblich ist, viele Jahre bei einem Arbeitgeber zu bleiben, wechseln Millennials und die Gen Z häufiger den Arbeitsplatz, üben eventuell noch eine Nebentätigkeit aus oder arbeiten an mehreren Projekten gleichzeitig. Hier setzt das neue Konzept an. Polywork ermöglicht es Nutzer:innen ein kostenloses Profil zu erstellen, ihre persönlichen und beruflichen Aktivitäten zu teilen und Anfragen zur Zusammenarbeit an andere zu senden.
Founder Peter Johnston (ein ehemaliger Google-Mitarbeiter) unterstreicht diese Vielfältigkeit und nennt seinen Beweggrund für die Konzeption des Produkts: “Im Kern wurde Polywork auf der Idee gegründet, dass Menschen mehr sind als die Etiketten, die ihnen die Gesellschaft aufgedrückt hat, wie z.B. Berufsbezeichnungen und die Schulen, die sie besucht haben.”
Bei der Einrichtung des eigenen Polywork-Profils kann man anhand einer enormen Auswahl an Badges seine Interessen, Fähigkeiten, Talente und beruflichen Projekte präsentieren. Das können Dinge sein wie z.B. Investor, Team Lead, Podcast Speaker, aber auch Bücherwurm oder Hunde-Mama. Zu den ausgewählten Badges beschreibt der Nutzer zudem bisherige berufliche Activities, beispielsweise “Ich habe ein IT-Projekt geleitet” oder “Ich habe ein Buch geschrieben”.
Durch die ausgewählten Badges schlägt der Algorithmus im nächsten Schritt andere User:innen zum Vernetzen vor. Im letzten Step wird gezielt ausgewählt, für welche Art von Projekten man zukünftig Anfragen erhalten möchte.
Im Newsfeed, dem sogenannten “Multiverse”, kann man dann seine Projekte mit anderen User:innen, die ähnliche Badges nutzen, teilen. Kommentarspalten oder Like-Buttons gibt es nicht. Bei Polywork steht die Zusammenarbeit im Fokus. Das frische Konzept kommt an. Auf Twitter ist das Feedback zur Vision und Nutzerfreundlichkeit des Netzwerks bisher überwiegend positiv:
Polywork-Anmeldung mit Invite-Code
Wer sich bei Polywork anmelden möchte, kann sich aktuell auf die Warteliste setzen lassen (Der Restless CMO Redaktion wurde beim Versuch Platz 23.314 zugewiesen) oder mithilfe eines VIP-Invite-Codes direkt loslegen. Unser Tipp: Wer Interesse an einer Einladung hat, könnte bei Twitter unter #polywork oder #polyworkinvite fündig werden. Oder du nutzt bei der Anmeldung einfach unseren exklusiven VIP-Code:therestlesscmo
Der Einladungs-Code soll nicht, wie etwa bei Clubhouse, Exklusivität suggerieren. Das Netzwerk befindet sich aktuell noch in der Beta-Phase. Und wie der Founder Peter Johnston im Interview beim Podcast “Techstination” erklärt, sollen vielmehr mögliche Bugs behoben werden, bevor jeder die Plattform nutzen kann. Eine eigene App für das Netzwerk besteht bisher noch nicht.
Polyworks Potenzial für Unternehmen und HR
Auf der sogenannten “Space Station” kann man in Polywork gezielt nach Leuten für eine mögliche Zusammenarbeit suchen. Passende Matches können über Activities und Projekte gefunden werden. Das könnte es Personalverantwortlichen zukünftig leichter machen, nach bestimmten Skills zu suchen. Unternehmen können außerdem auch für temporäre Projekte auf qualifiziertes Fachwissen zurückgreifen, ohne eine langfristige Anstellung eingehen zu müssen.
Was Polywork bisher gut macht
Polywork holt die junge, professionelle und dynamische Zielgruppe optimal ab. Die User:innen der Plattform sind aufgeschlossen und offen für neue Zusammenarbeit. Die Vielfalt in der Selbstpräsentation trifft den Nerv der Gen Z und Millennials. Während auf LinkedIn der Lebenslauf im Fokus steht, gibt das neue Netzwerk die Chance, unterschiedliche Skills anzubieten.
Nutzer:innen sharen nicht, wer sie sind, sondern was sie tun. Allerdings könnten LinkedIn und Co. jederzeit nachziehen, das neue Konzept einfach auf die eigene Plattform anwenden und die Features kopieren. Es bleibt also abzuwarten, wie und wie lange sich Polywork weiterhin durch sein Alleinstellungsmerkmal abgrenzen kann.
Dass der Zugang zunächst nur mit VIP-Codes oder Warteliste möglich ist, macht aus technischen Gründen Sinn. Es könnte aber auch ein kluger Schachzug der Founder sein, um mehr Hype um die neue Plattform zu generieren. Ob Kalkül oder nicht – in den USA geht das Konzept bereits auf. Große US-Medien berichten über das neue Business-Netzwerk und namhafte Investoren stecken Millionen-Beträge in das junge Unternehmen. Der Wagniskapitalgeber Andreessen Horowitz hat bereits im August bekannt gegeben, insgesamt 13 Millionen US-Dollar in das Start-up zu investieren.
Mit ihrem Konzept trifft Polywork den Trend, beruflich flexibel zu bleiben. Vor allem Freelancer oder Start-ups könnten sich auf der Plattform gut abgeholt fühlen. Manchem Unternehmen in Deutschland könnte die “Space Station” neue Wege des Recruitings öffnen. Polywork hat sicherlich das Potenzial, ein Big Player im Bereich der Business-Netzwerke zu werden. Ob sich die Plattform durchsetzen kann, bleibt abzuwarten.