Remote Leadership: Worauf es bei Teamführung in Corona-Zeiten ankommt

Remote Work ist während der Pandemie zum Alltag vieler Menschen geworden und das New Work Konzept erfährt durch die Corona-Krise einen neuen Aufschwung. Mehr Flexibilität und Eigenverantwortung von Arbeitnehmer:innen sowie remote Leadership stehen deutlich im Vordergrund. Dabei stellt sich vielen Marketingentscheider:innen die Frage: Wie stärke ich meine digitale Führungskompetenz und wie festige ich das Vertrauen zu meinem Team aus der Ferne? Wir haben ein paar nützliche Facts dazu zusammengestellt.  

Corona-Pandemie als New Work Booster 

New Work beschreibt den strukturellen Wandel in der Arbeitswelt. In den 70er Jahren entwickelte der österreichisch-US-amerikanische Sozialphilosoph Prof. Dr. Frithjof Bergmann eine Theorie für ein alternatives Arbeitsmodell. Anstatt der herkömmlichen Lohnarbeit setzt er die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und Kreativität in den Vordergrund. Daraus sollen sich mehr Freiheit und Selbstbestimmtheit ergeben.  

New Work ist somit ein Arbeitsmodell der Zukunft, welches dank Digitalisierung und Globalisierung realisierbar wird. Durch die Pandemie wurde der New Work Trend quasi über Nacht ganz nach vorne katapultiert. Neue Arbeitsstrukturen, geprägt von Work-Life-Blending und Remote Work, stehen stärker im Fokus denn je. Unternehmensabläufe müssen remote funktionieren. Neue Arbeitsweisen und -strukturen werden erarbeitet, um agiles Arbeiten im Homeoffice möglich zu machen. Das erfordert vom Unternehmen und den Führungskräften Vertrauen und Freiheit gegenüber den Mitarbeiter:innen.  

Remote Leadership: Wie funktioniert Teamführung im Homeoffice?  

Wie führt man nun ein Team von Mitarbeiter:innen aus der Distanz? Als Teamleader:in steht man dabei vor der Herausforderung Nähe zum Team zu schaffen, ohne physisch anwesend zu sein. An erster Stelle steht dabei die eigene Überzeugung, dass eine Führung aus der Ferne funktionieren kann. Dass man nicht vor Ort sein muss, um die Stimmung des Teams zu erfassen oder ein kreatives Meeting abzuhalten. Mit guten Tools, Techniken, vielen Gesprächen per Telefon oder Video-Chat geht das auch auf Distanz. Die eigene innere Haltung und positive Einstellung gehen in der Regel auch auf das Team über.   

Als Leader:in hat man nun die Aufgabe, die Situation für jedes Projekt, jeden Produkt-Launch, jede Kampagne neu zu überdenken. Wie hat sich der Arbeitsalltag verändert? Wie können bestehende Prozesse an das neue Arbeitsmodell angepasst und optimiert werden? Dabei können die Impulse auch an die Mitarbeiter:innen weitergegeben werden. Eventuell ergeben sich durch das Feedback des Teams neue Erkenntnisse, die dazu beitragen, die Abläufe zu vereinfachen.  

Nicht jedem Team-Mitglied fällt das Arbeiten im Homeoffice leicht. Manche tun sich schwer, den Arbeitstag produktiv und sinnvoll zu strukturieren. Hier sollte man als Teamleader:in ganz genau hinschauen und eine Hilfestellung sein, wenn es hakt. Durch die Distanz ist eine große Portion Empathie und Motivation gegenüber den Mitarbeiter:innen nötig. Dabei kann es helfen, regelmäßiger als sonst den Kontakt zu einzelnen Teammitgliedern zu suchen und sich über den aktuellen Stand zu informieren. 

Für “Office-Vibes” im Homeoffice kann ein morgendlicher, ungezwungener Team-Chat hilfreich sein. Hier begrüßt man sich zu Beginn des Arbeitstags, gibt dem Team Bescheid, wenn man in die Mittagspause verschwindet oder erzählt etwas, was man sonst im Büro in der Kaffeeküche erzählt hätte. Was üblicherweise bei einem gemeinsamen Feierabend-Drink in einer Bar diskutiert wird, kann im Homeoffice beispielsweise durch ein virtuelles “Get-together” ersetzt werden, um ein “Wirgefühl” aufkommen zu lassen.  

Remote Work erfordert Vertrauen. Vor allem vonseiten der Führung. Dennoch sollten klare Arbeitszeiten und die Erreichbarkeit der einzelnen Teammitglieder festgelegt werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Darf man in der Mittagspause einkaufen oder joggen gehen? Wie kommuniziert man das die Abwesenheit ans Team? Gemeinsam können hier neue Regeln aufgestellt und gelebt werden.  

Das Führen aus dem Homeoffice stellt dich als Führungskraft immer wieder vor die Frage: Wie mache ich das weiterhin gut? Aus diesem Grund haben wir eine Checkliste mit den wichtigsten Facts zusammengestellt, die du regelmäßig abfragen kannst: 

9 Facts zur Teamführung aus der Ferne

  1. Du bist als Remote Leader:in komplett überzeugt davon, dass Führung aus Distanz funktionieren kann und gibst dieses Gefühl an dein Team weiter 
  1. Die Rollen und Aufgaben innerhalb des Teams sind klar verteilt  
  1. Jede/r Mitarbeiter:in hat einen intakten Arbeitsplatz und ist mit den technischen Sicherheitsvorkehrungen des Unternehmens vertraut 
  1. Prozesse und Abläufe werden gemeinsam mit dem Team optimiert und an die neue Situation angepasst  
  1. Hilfestellung für die Mitarbeiter:innen beim Selbstmanagement ist gegeben 
  1. Office-Vibes werden zum Beispiel durch einen Team-Chat ins Homeoffice transportiert  
  1. Kernarbeitszeiten und Erreichbarkeiten sowie der zeitliche Raum von Rückmeldungen sind festgelegt 
  1. Es gibt einen regelmäßigen Check-up, ob Mitarbeiter:innen zufrieden mit der aktuellen Aufgabenverteilung sind 
  1. Ein regelmäßiges “Get-together” und virtuelle Kaffeepausen fördern den Teamgeist und sorgen für neue Motivation 

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Hier schreibt die Redaktion des Restless CMO. Wir sind ein Team aus leidenschaftlichen Medien-Expert:innen und haben uns zur Aufgabe gemacht, Marketingentscheider:innen, CMOs, Founder:innen und alle Marketing-Macher bestmöglich über die neuesten Entwicklungen, Trends, Storys aus der Marketing-Branche zu informieren. Dabei ist es uns sehr wichtig einen …

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