ottonova: Die Vermarktung der ersten digitalen Krankenversicherung

In einer zunehmend digitalen Welt durchlaufen traditionelle Krankenversicherer die Transformation wesentlich langsamer. Daraus ergeben sich jedoch Chancen für Start-ups mit digitaler Expertise. ottonova ist der erste deutsche Krankenversicherer, der alle Prozesse digital aufgesetzt hat, das Kundenerlebnis zeitgemäß gestaltet und innovative Konzepte im Gesundheitswesen wie bspw. Telemedizin in sein Angebot integriert. Im Interview erklärt ottonova-Gründer und CEO Roman Rittweger, was ihn zur Gründung des Unternehmens getrieben hat, welche Auswirkungen die Pandemie hat und wie der Media-for-Equity-Deal mit SevenVentures das Geschäft vorantreibt. 

Wie bist du auf die Idee gekommen, die erste digitale Krankenversicherung ottonova zu gründen?

Es war schon immer mein Ziel, mehr digitale Leistungen im deutschen Gesundheitsbereich einzuführen. Gerade aus Sicht der Versicherer gab und gibt es noch immer viel Luft nach oben. Daher hatte ich vor ottonova einen Serviceanbieter für Krankenversicherte gegründet, der Leistungen an Krankenversicherungen verkaufte. Die Versicherungen waren zwar interessiert daran, konnten es aber wegen ihrer komplexen Abläufe nur sehr bedingt für die Kunden implementieren.  

Damals wurde mir klar: Wenn du wirklich etwas bewegen willst und Versicherten einen Mehrwert durch die Digitalisierung bieten möchtest, dann musst du selbst die Krankenversicherung sein. Und so entstand die Idee für ottonova. 2015 wurde das Unternehmen dann gegründet und seit 2017 bieten wir die digitalen Leistungen in unseren Tarifen selbst an. Dabei richten wir uns vor allem an junge, digital-affine Menschen, die – wie wir – am liebsten per Smartphone und online mit ihren Dienstleistern in Kontakt treten. 

Blickst du heute zufrieden auf die Entwicklung von ottonova zurück? Wie hat die Pandemie sich auf das Geschäft ausgewirkt?

Ja, ich bin sehr zufrieden. ottonova hat einen festen Platz im Markt der privaten Krankenversicherungen. Nach anfänglicher Skepsis akzeptiert und respektiert uns die alteingesessene Versicherungsbranche auch. Während der Corona-Pandemie konnten wir gerade von unserem digitalen Geschäftsmodell profitieren. Kunden erreichen uns online im Chat, per E-Mail oder telefonisch. Da mussten wir nichts umstellen oder neue Prozesse aufsetzen. Aber wir haben seit Beginn der Pandemie natürlich schon gemerkt, dass Kunden mit ihrer Gesundheit noch bewusster umgehen. Hier nehmen wir uns gern die Zeit für ausführliche Beratungen und Unterstützung im Krankheitsfall. Das ist das Mindeste, was wir als Gesundheitspartner für sie tun können.

Die Kooperation mit SevenVentures seid ihr im September 2019 eingegangen. Wie kam es zum initialen Kontakt?

Wir kannten SevenVentures natürlich schon länger und kannten auch die sehr guten Ergebnisse, die andere junge Unternehmen mit einer Zusammenarbeit erzielt haben. Als SevenVentures mit weiteren Details zu den Kooperationen auf uns zukam, haben wir gemerkt, welches Potenzial da für die Marke ottonova drinstecken kann, vor allem für unser datengetriebenes Geschäftsmodell.

Warum hast du dich dazu entschieden einen Media-for-Equity-Deal mit SevenVentures zu schließen?

Ganz einfach: Wir haben ganz ähnliche Vorstellungen davon, wie eine Marke aufgebaut und nachhaltig gefestigt wird. Da wir in dem Moment als Start-up zwischen Finanzierungsrunden sparsam unterwegs waren, konnten wir so cash-schonend trotzdem unsere Marke aufbauen und das Vertrauen in uns stärken. Gleichzeitig können wir dank der Analyse-Möglichkeiten von SevenVentures die durch die Werbung gewonnen Daten ganz automatisch in unser Analytics-Modell einfließen lassen und die Auswirkungen auf andere Marketingkanäle nachvollziehen. Für uns als datengetriebenes Unternehmen ist die Messbarkeit sehr entscheidend.

Würdest du dich nach nunmehr 18 Monaten wieder dafür entscheiden? Welche Erkenntnisse konntest du in Bezug auf die Zusammenarbeit und den Marketingkanal TV für dich gewinnen?

Die Zusammenarbeit ist für unsere Marketingstrategie ein fixer Bestandteil, den wir nicht mehr missen möchten. Wir verlängern die Customer Journey vom TV in die digitale Welt und merken dadurch in unseren Datenanalysen einen deutlichen Uplift in der Performance unseres Online-Marketings. Bereits nach wenigen Monaten der Zusammenarbeit konnten wir unsere Markenbekanntheit wesentlich steigern und sowohl durch die Kooperation als auch zahlreiche weitere Maßnahmen in der Kanalsteuerung unsere Customer Acquisition Costs nachhaltig senken.TV hat hier insbesondere auf die Wahrnehmung unserer Marke als auch die Wiedererkennung der Produkte und Leistungen eingezahlt.  

Während Corona, als wir stark auf unsere Ausgaben achten mussten, konnten wir durch den Media-for-Equity Deal TV-Werbung weiter wie geplant schalten. Das war nicht nur beruhigend, sondern vor allem auch sehr hilfreich für einen kontinuierlichen Markenaufbau in der Krise. 

Wie soll es zukünftig für ottonova weitergehen und welche Rolle spielt dabei SevenVentures?

Wir werden auch in den kommenden Jahren daran arbeiten, unsere Bekanntheit in der breiten Öffentlichkeit zu erhöhen und zu zeigen, dass digitale Gesundheit eine Selbstverständlichkeit sein muss. Dies werden wir auch weiterhin gemeinsam mit SevenVentures vorantreiben und genau die Kanäle und Formate für unsere Werbung nutzen, die bei unserer Zielgruppe gut ankommen.

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Dr. med. Roman Rittweger ist Gründer und Vorstandsvorsitzender von Deutschlands erster digitalen privaten Krankenversicherung ottonova mit Sitz in München. In dieser Funktion verantwortet er die operative Steuerung sowie die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Seine Expertise in der Beratung, Entwicklung und Einführung von innovativen Gesundheitsprojekten stellte …

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