Vorsprung für das neue Jahr mit den Marketing Trends 2023 

Wir benötigen keine Kristallkugel um vorauszusehen, dass uns ein weiteres bewegtes Jahr bevorsteht. Die gute Nachricht ist, dass wir uns zumindest im Bereich Marketing ein wenig darauf vorbereiten, Herausforderungen voraussehen und Routen festlegen können, um neue Wege zu beschreiten. Daher haben wir einen Blick auf die wichtigsten Marketing Trends 2023 geworfen.   

Zielgruppe im Blick behalten, Privatsphäre respektieren 

Datenschutz rückt immer weiter in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und das Ende von Drittanbieter Cookies steht bereits 2024 bevor. Das bedeutet, Marketing-Teams müssen sich vor allem bei der personalisierten Ansprache nächstes Jahr um datenschutzfreundliche Wege kümmern. Hierbei kann es sich um eine Umstellung auf Erstanbieter-Cookies oder Contextual Targeting handeln, wobei Anzeigen auf Webseiten mit spezifischen Keywords geschaltet werden. Behavioral Targeting stellt ebenfalls eine attraktive Alternative dar, womit sich User-Aktivitäten auf einer bestimmten Website oder App nachverfolgen lassen. Darüber hinaus sind auch der persönliche Kontakt und Befragungen über Social Media oder per E-Mail förderlich für eine direktere Kundenbeziehung.    

Digitale Werbemöglichkeiten im TV ausschöpfen 

Bewegtbild wird 2023 ein wichtiger Marketing Trend bleiben, entsprechend bedeutend sind die erweiterten Möglichkeiten für neue Werbeformen – auch bei der Fernsehwerbung. Laut der aktuellen Studie Connected TV Trends, 2022-23 aus den USA gewinnt Connected TV-Werbung dabei signifikant an Bedeutung. So glauben 98 % der befragten Unternehmen, dass CTV die Werbung auf Mobile übertreffen wird, ein Viertel der Befragten rechnet sogar schon in den nächsten 2 bis 3 Jahren damit. Die Gründe hierfür sind vielfältig, Vorteile wie eine stärkere Verknüpfung zwischen Digital und TV und präziseres Targeting der Zielgruppe liegen auf der Hand. Doch die Studie fördert noch mehr interessante Aspekte zutage: 73 % der Befragten rechnen dadurch mit der Erschließung ganz neuer Zielgruppen sowie einer Steigerung des Engagements und 50 % mit einer Erhöhung der Lifetime Value. Diese Ergebnisse sprechen deutlich dafür, sich als Marke die Trends Addressable TV und Programmatic TV genauer anzusehen. 

Omnichannel Marketing: Allumfassend mit Kund:innen interagieren   

Omnichannel-Marketing ist in aller Munde und wird als Marketing-Trend 2023 sogar noch an Bedeutung gewinnen. Unternehmen erreichen ihre Zielgruppe dabei nicht nur über einen bzw. einige wenige Kanäle, sondern über alle Wege hinweg mit einer konsistenten Markenidentität. Hierbei gilt es, stets hilfreich aufzutreten und möglichst auf allen Plattformen einen Mehrwert anzubieten. Wichtig ist auch ein Customer Service, der eine nahtlose Interaktion mit der Marke über mehrere Kanäle ermöglicht. Die Kundschaft sollte ein Problem nicht immer wieder aufs Neue erörtern müssen, wenn sie beispielsweise von einem Facebook-Chat zu einem Telefonat wechselt. All-in-One-Marketingsoftware und CRM-Systeme werden künftig noch besser dabei unterstützen müssen, Aktivitäten auf mehreren Kanälen übersichtlich im Blick zu behalten, um das positive Kundenerlebnis noch stärker in den Mittelpunkt zu stellen. 

Routinearbeit an die KI delegieren  

KI und Automatisierung sollen künftig noch intensiver Marketing-Bemühungen unterstützen. Sie werden jetzt bereits für die Sprachsuche, digitale Assistent:innen, Chatbots und Conversational AI eingesetzt. Sie können Routinearbeiten übernehmen, während sich Marketing-Teams stattdessen z.B. auf die Optimierung von Kundenerlebnissen konzentrieren. Solche Bots sollten aber kein Ersatz für menschliche Ansprechpartner:innen sein, sondern sie lediglich unterstützen. Datenschutz spielt auch hier eine wichtige Rolle: Eine große Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen Datennutzung zur Personalisierung von Dienstleistungen und der Gewährleistung einer ethischen Datenverwendung zu finden. Verantwortungsvolle KI wird daher sehr wahrscheinlich im Fokus einer entsprechenden Diskussion im Jahr 2023 stehen.   

Verantwortungsvolles Handeln nicht nur predigen, sondern vorleben 

Pandemie, globale geopolitische Disruptionen, unterbrochene Lieferketten und Klimawandel sorgen dafür, dass immer mehr Menschen darauf achten, wie sich ihre Kaufgewohnheiten auf Umwelt und Gesellschaft auswirken. Daher gehen auch immer mehr Marken zu nachhaltigeren Geschäftspraktiken über. Dieses Verantwortungsbewusstsein muss über reine Lippenbekenntnisse hinausgehen: Bevor eine Marke sich also dem Green Marketing widmet, sollte geprüft werden, ob das Unternehmen entsprechende Kriterien wie ressourcenschonende und emissionsarme Produktion, recycelbare Produkte, faire Arbeitsbedingungen etc. erfüllt. Anschließend kann man Fortschritte auf diesen Ebenen transparent kommunizieren. Die Devise lautet: Tue Gutes und sprich darüber – aber nur, wenn dies auch wirklich authentisch möglich ist und die Bemühungen nicht nur Mittel zum Zweck sind.  

Employee Advocacy: Mitarbeitende zu Botschafter:innen machen 

Mitarbeiter:innen verleihen einer Marke ein menschliches Gesicht und können die Zielgruppe auf eine authentische Weise erreichen. Sie können ihre Begeisterung über die Marke, ihre Arbeit und insbesondere die Arbeitsplatzkultur mit Videos, Texten und Bildern auf Social-Media-Plattformen wie LinkedIn, Facebook, Instagram oder Twitter mitteilen. Damit steigern sie die Verkäufe und werben leichter neue qualifizierte Mitarbeitende an. Unternehmen müssen dafür eine positive Arbeitsplatzkultur schaffen, wozu natürlich auch gehört, dass Arbeitskräfte freiwillig an diesen Marketing-Unterfangen teilnehmen und nicht dazu gegängelt werden. Ist die Bereitschaft da, sollten Richtlinien vorhanden sein, damit die eigentliche Arbeit nicht darunter leidet oder unversehens Geschäftsgeheimnisse über Social Media freigegeben werden. Der beste Startzeitpunkt für eine solche Kampagne ist, wenn es wirklich etwas Bemerkenswertes oder Neues zu berichten gibt.  

Fazit – Die Marketing Trends 2023 bergen viele Herausforderungen: 

  • Die Balance zwischen kundenorientiertem Marketing und Datenschutz bzw. Privatsphäre zu finden.  
  • Digitale Trends in altbewährten Kanälen für sich zu nutzen, wie etwa Addressable TV für eine noch bessere Werbewirkung.  
  • Omnichannel-Marketing nutzen, um die Customer Journey für die Zielgruppe zu optimieren.
  • Künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst für personalisierte Marketingbemühungen zu nutzen. 
  • Grüne und nachhaltige Geschäftspraktiken vorzuleben und diese öffentlich, aber auch ehrlich zu kommunizieren.  
  • Eine positive Arbeitskultur zu schaffen und Mitarbeiter:innen ermutigen, darüber zu berichten.     

Trends und Techniken wie KI oder Automatisierung bieten neue interessante Wege, sich mit Kund:innen in Verbindung zu setzen. Ein kundenorientiertes Marketing sollte dabei aber weiterhin im Vordergrund stehen, unabhängig davon, auf welche Marketing Trends 2023 ein Unternehmen setzen möchte.  

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