Oliver Dietrich kommentiert heute die Bewegtbild-Kampagne einer Marke, die sich schon lange treu bleibt – und dabei immer wieder innovativ ist. Gerade in Sachen Marketing und Kampagne. Denn Guinness versteht seine Kunden und deren Bedürfnisse und nutzt dies, um hervorragenden Bewegtbild-Content zu produzieren. Hier können sich viele Unternehmen, egal ob Start-up oder bereits etablierte Marken, etwas abschauen.
Plattformen:
TV, Web, Print, Social Media
Learnings:
- Starke Marken brauchen starke Kampagnen. Eine starke Kampagne zeichnet sich dadurch aus, dass Sie schnell auf kontextuale Veränderungen und gesellschaftliche Relevanzverschiebungen schnell und kreativ reagiert.
- Starker Insight. Wer verstanden hat, was Menschen bewegt und dies kreativ umsetzt, wird immer ganz vorne dabei sein.
- Starker Song. Oftmals unterschätzt und zu wenig gewürdigt. Und doch eine tiefe Wahrheit: der richtige Song trägt jeden Spot. Zum Kunden und zur Einzigartigkeit.
Hintergrund:
Die Pandemie hat der Gastronomie stark zugesetzt und damit auch den Brauereien. Wie in so vielen Bereichen war das, was wir kannten und liebten, plötzlich ausgesetzt, für eine ungewisse Zeit nicht mehr existent. Neben der Furcht, was noch alles auf uns zukommt, war es auch die Unsicherheit, was überhaupt wiederkommt – und zu welchem Zeitpunkt – die uns die vergangenen Monate bewegt hat.
So haben auch die Bierproduzenten auf der ganzen Welt unter der Pandemie gelitten, und wir denken an das gesellige, gemeinsame Feierabend- oder Feierbier mit Wehmut zurück. Doch Schritt für Schritt kommt wieder zurück, was vermisst wurde. Gaststätten, Bars, Pubs öffnen wieder, das Leben wird wieder teilweise öffentlich.
Hier setzt diese Kampagne ein.
Ziel:
Die Zusammenarbeit zwischen Guinness und der Agentur AMV BBDO London besteht seit 1996 und seitdem hat auch der legendäre Claim „Good things come to those who wait“ Bestand.
Diesen immer wieder neu aufzuladen, immer wieder aktuell zu halten, immer wieder relevant zu bleiben und sich dabei immer selbst treu zu bleiben, ist eine kreative Herausforderung. Die erneut mit Bravour und im Sinne der Marke gelöst wird, nie zum Selbstzweck. Durch Kampagnen, die stetig neue Maßstäbe setzen und Guinness zu dem machen, was es heute ist: eine einzigartige, starke Marke. Dieser Spot reiht sich in diese Reihe ein und übertrifft die Vorgänger noch. Weil er empathisch, schlau, kreativ und sehr menschlich ist. Ein Spot, der zurückblickt auf das, was wir vermisst haben.
Ein Hoch auf das, was wir vermisst haben. Und niemals vergessen.
Umsetzung:
Die Inspiritation für die Kampagne #LooksLikeGuiness ist die Erfahrung, dass man, wenn man etwas sehr vermisst, es plötzlich überall zu erkennen glaubt. Überall, wo man hinschaut, sieht man es plötzlich in ganz unterschiedlichen Dingen und Situationen. Mit schönen, überraschenden Bildern wird dieser Insight sehr emotional und berührend umgesetzt. Aber was den Spot so besonders macht, ist der kongeniale Einsatz des Klassikers „Always on my mind“, der das, was die Bilder eindringlich transportieren, noch emotionaler macht: Seeing something we miss everywhere we look.
Und wem bei dem Song, den Bildern, nicht das Herz aufgeht, der hat keins. Das gilt auch für Nichtbiertrinker.
Hot or not?
Ein Highlight unter den Spots, die sich mit der Pandemie befassen. Die ganze Kampagne zeigt, dass Guinness es immer wieder versteht, in seinen Aussagen und Kampagnen relevant zu sein. Und nahe bei den Menschen.
Good things come to those who wait. Wie wahr, wie schön.