Spätestens seitdem Facebook kürzlich angekündigt hat, an seinem Algorithmus zu schrauben, um Freunden und Familie wieder mehr Sichtbarkeit im Newsfeed zu verschaffen, müssen sich Marken und Publisher zunehmend fragen: Wie die eigene Zielgruppe im Social Web überhaupt noch erreichen? Da kann der Blick zur Konkurrenz sicherlich nicht schaden. Wir stellen drei Marken vor, die Social Media richtig gut verstanden haben.
1. Ikea ist Cross-Channel-Meister
Das können sich Marketer abschauen:
Der blau-gelbe Einrichtungs-Dino ist auf allen gängigen Plattformen aktiv und versteht es perfekt, die Möglichkeiten der einzelnen Kanäle für sich zu nutzen. So riefen die Schweden ihre Nutzer auf Instagram zum Beispiel kürzlich dazu auf, Bilder ihrer Lieblingseinrichtungsstände unter dem Hashtag #zeigwasduliebst zu teilen, um einen Ikea-Gutschein zu gewinnen. Auf YouTube wiederum überzeugt das Unternehmen mit einer Mischung aus Interior-Tutorials, Rezeptideen (wie dieser Zimtschneckentorte) und Behind-The-Scenes-Videos, während auf Pinterest Pinnwände und damit Einrichtungsideen für jedes Zimmer angeboten werden.
Dabei versteht es Ikea besonders, die eigenen Kanäle über gezielte Kampagnen perfekt miteinander zu verbinden: Im vergangenen Jahr veranstaltete das schwedische Unternehmen beispielsweise die Ikea Challenge, im Zuge derer es mehrere YouTuber eigene Zimmer einrichten lies. Die Aktion spielte Ikea klug über diverse eigene Kanäle wie YouTube, Facebook, Instagram und den eigenen Blog aus.
Hier geht’s zu den Kanälen:
- Facebook (über 25 Mio. Fans)
- Instagram (510.000 Abonnenten)
- YouTube (über 20.000 Abonnenten)
- Pinterest (über 8.000 Follower)
- Hej-Blog
2. Bei Ritter Sport sitzen die Echtzeit-Könige
Das können sich Marketer abschauen:
Ähnlich wie Ikea ist auch Ritter Sport auf allen wesentlichen Social Media-Kanälen vertreten. Die Stärke des süddeutschen Traditionsunternehmens liegt allerdings weniger im Verbinden unterschiedlicher Channels als viel mehr darin, auf aktuelle Themen aufzuspringen und diese geschickt für die eigenen Social Media-Zwecke zu nutzen. So lies das Unternehmen zum Jahresende extra für Facebook ein 360-Grad-Video im Silvester-Stil produzieren und schrieb dazu „Schoki for One“. Beim Hype um die Schokoladenpizza von Konkurrent Dr. Oetker konterte Ritter Sport mit einer eigenen Pizza-Variante der quadratischen Schokolade.
Nur zwei Beispiele, die zeigen, wie geschickt das Unternehmen Trends in den sozialen Netzwerken aufgreift, um damit reihenweise Engagement zu erzielen. Wie wichtig Social Media mittlerweile für die Kommunikationsstrategie geworden ist, erklärte auch Marketingchef Jürgen Hermann im The Restless CMO-Interview: „Soziale Medien sind Medien des Dialogs. Anregungen von Verbrauchern können direkt aufgegriffen werden. Und natürlich sind das vor allem auch die Kanäle, um jüngere Zielgruppen zu erreichen.“
Hier geht’s zu den Kanälen:
- Facebook (fast 800.000 Fans)
- Instagram (fast 52.000 Abonnenten)
- YouTube (über 1.000 Abonnenten)
- Pinterest (4.900 Follower)
- Ritter Sport-Blog
3. Edeka darf sich als Bewegtbild-Champion feiern
Das können sich Marketer abschauen:
Natürlich ist auch Edeka auf allen bekannten Social Media-Plattformen vertreten – und das auch recht erfolgreich. Doch insbesondere in einem Feld übertrumpft der Lebensmittel-Händler die Konkurrenz: beim Thema Bewegtbild-Content. So kann das Unternehmen auf YouTube diverse Videos in den vergangenen Monaten vorweisen, die jeweils mehr als eine Million Aufrufe hatten – und das bei lediglich etwas mehr als 100.000 Abonnenten. Zum Vergleich: Bei Supermarkt-Konkurrent Rewe liegen die erfolgreichen Videos mit Millionen-Reichweite schon Jahre zurück.
Inhaltlich setzte Edeka bei seinen erfolgreichsten Videos vor allem auf emotionale, das heißt berührende wie lustige Bewegtbild-Konzepte, die sowohl online als auch im TV funktionieren.