Bei der Content Curation als Marketing-Maßnahme geht es um weitaus mehr als nur um das spontane Teilen von Inhalten. Mittlerweile ist es vor allem für die Suchmaschinenoptimierung eines Unternehmens essenziell und eine beliebte Strategie. Welche Vorteile kuratierte Inhalte haben, welche Tools bei der Content Curation helfen können und auf welche rechtlichen Aspekte dabei zu achten ist, erfährst du in diesem Artikel.
Content Curation mit verschiedenen Ansätzen und Anwendungsbereichen
Statt komplett neue Inhalte zu generieren, werden bei der Content Curation bereits bestehende Inhalte kuratiert. Das kann das Teilen eines bestimmten Bestandteils des kompletten Inhalts auf Social Media sein oder etwa eine Zusammenfassung relevanter Aussagen von Branchenexpert:innen. Es gibt verschiedene Formen der Content Curation:
- Destillation: Dabei werden Inhalte und Informationen von unterschiedlichen Quellen destilliert bzw. zusammengetragen.
- Elevation: Bei diesem Ansatz sammelst du fortlaufend Informationen und Inhalte zu einem bestimmten Thema und veröffentlichst diese. Mit der Masse an Beiträgen möchten Unternehmen die Zielgruppe auf ein bestimmtes Topic aufmerksam machen.
- Chronology: Hier geht es darum, verschiedene Inhalte zu einem bestimmten Aspekt zu recherchieren und anschließend in einer zeitlichen Abfolge zu veröffentlichen. Die Entwicklung des Themas wird dadurch dokumentiert und ist für Konsument:innen nachvollziehbar.
- Mashup: Wie der Name bereits erahnen lässt, vermischst du bei diesem Ansatz unterschiedliche Informationen, um die Möglichkeit zu schaffen, ein Thema auch aus einer anderen Perspektive zu betrachten und neue Blickwinkel aufzuzeigen.
- Aggregation: Es ist die häufigste Form beschränkt sich im Gegensatz zur Destillation nicht auf das Wesentliche, sondern die recherchierten Inhalte werden im Ganzen zu einem Thema an einem Ort gesammelt und publiziert.
Vorteile von Content Curation im Content-Marketing
Content Curation liefert sowohl aus SEO-Sicht als auch für Social-Media einige Vorteile.
Durch die zusätzlich indexierten Inhalte auf deiner Website verbessert sich die Auffindbarkeit des Unternehmens zu relevanten Keywords. Daher ist Content Curation mittlerweile essenziell für die Suchmaschinenoptimierung.
Auch für Social Media ist Content Curation ein wichtiger Bestandteil. Die Reichweite wird angekurbelt, indem User:innen ein Mehrwert geliefert wird und relevante Inhalte wiederum auf anderen Social Media Kanälen geteilt werden. Darüber hinaus können Unternehmen ihre Expertise und das eigene Know-how unter Beweis stellen. Die kuratierten Inhalte sollen den eigenen Content unterstützen und einen Bezug zu den eigenen Informationen haben. Mit der Content Curation kann daher auch die eigene Sichtweise kritisch hinterfragt werden. Das zeigt den Leser:innen, dass es nicht darum geht, sich selbst in ein gutes Licht zu stellen, sondern einen umfassenden Blick auf bestimmte Themen zu gewährleisten. Die Brand präsentiert sich dadurch komplett transparent und ehrlich.
Ein großer Vorteil ist natürlich auch der zeitliche Aspekt. Das Generieren eigener Inhalte ist oft zeitintensiv und sind zu einem entsprechenden Thema nicht alle Informationen vorhanden, suchen User:innen diese auf anderen Webseiten. Verwendest du zusätzlich zu deinem eigenen Content auch kuratierte Inhalte, kannst du mehr Themen abdecken und diese auch umfassender gestalten, ohne übermäßig viel Zeit dafür zu investieren.
3 Best Practices für das Kuratieren von Inhalten
Um Content Curation wirklich effektiv zu nutzen, ist es ratsam, folgende drei Punkte immer im Hinterkopf zu behalten:
1. Kenne deine Zielgruppe
Welche Inhalte findet deine Zielgruppe interessant und welche Informationen will sie haben, was ist ihnen besonders wichtig? Vor diesem Hintergrund ist es ausschlaggebend, die Buyer Personas genau zu kennen. Denn nur dann kannst du Inhalte recherchieren, sammeln und passend für die Zielgruppe und für die jeweiligen Kanäle aufbereiten.
2. Bringe deinen eigenen Stil mit ein
Bleibe deiner Marke treu: Ob mit einem aussagekräftigen Bild zu einem externen Expert:innen-Zitat oder einer Zusatzinformation zu einem geteilten Inhalt – füge dem kuratierten Content auch deinen eigenen Inhalt hinzu und bringe die Note deiner Brand mit ein. Im besten Fall liefern diese dem Publikum auch noch einen zusätzlichen Mehrwert und regen zur Interaktion an.
3. Bleibe transparent und gib deine Quellen an
Wenn du fremde Inhalte teilst, musst du schon aus rechtlichen Gründen die Quellen angeben. Deine Zielgruppe erwartet nicht, dass du stets eigenen Content generierst. Für sie wirkt es transparent und authentisch, wenn auch fremde Inhalte geteilt werden. Die Brand scheint dadurch sympathisch, weil sie nicht nur “Ego-Trips“ fährt, sondern auch externe Meinungen und eventuell auch kritische Aussagen mit ihrer Audience teilt. Außerdem gehört es auch zum guten Ton, Backlinks zu generieren und Urheber:innen darüber zu informieren, dass man ihren Content geteilt hat.
Unterstützende Tools für die Content Curation
Bei der Umsetzung der Content-Curation-Strategie geht es darum, dass Kurator:innen und Marketing-Fachleute möglichst effizient Informationen und Inhalte recherchieren und diese dann verarbeiten können. Einige Anbieter wollen dabei mit speziell entwickelten Content-Curation-Tools unterstützen. Zum Sichten und Sammeln von relevanten Inhalten stehen beispielsweise Tools wie Pocket, UpContent, Quora oder Feedly zur Verfügung. Je nach Anforderungen helfen die Onlinedienste dabei, Inhalte zu sammeln und zu kategorisieren. Teilweise kann man in den Tools zusammen mit mehreren Personen arbeiten, andere Anbieter bieten wiederum viele Schnittstellen zu externen Anwendungen. Wenn du Content-Curation-Tools nutzen möchtest, lohnt es sich auf jeden Fall, die Vorteile und Nachteile der jeweiligen Lösungen anzuschauen und abzuwägen, welches Tool für das Kuratieren am besten geeignet ist. Hierbei kannst du auch mehrere Tools miteinander kombinieren und über kostenlose Test-Versionen herausfinden, welche Softwarelösung am besten zu deinen Anforderungen passt.
Content Curation: Welche rechtlichen Aspekte sind zu beachten?
Werden Inhalte genutzt, die nicht selbst generiert wurden, musst du sie auch als solche kennzeichnen. Das Angeben der ursprünglichen Quelle ist deshalb enorm wichtig – egal wo der Content geshared wird oder welche Marketing-Maßnahme dahinter steckt. Der Urheber des Materials muss immer genannt werden. Wird der fremde Content nicht als solcher markiert, sondern als eigener ausgegeben, verstößt du gegen das Urheberrecht. Hab zudem stets einen Blick auf das Thema Linkhaftung. Prüfe die Seiten, von denen du Inhalte kuratierst, auch auf ihre Legalität. Denn sollten sie gegen geltendes Recht verstoßen, könntest du dafür mitverantwortlich gemacht werden.
Auch auslaufende Lizenzen von Bildmaterial, beispielsweise bei der Weiterverarbeitung, dürfen nicht vergessen werden. Behalte also stets den Überblick über das kuratierte Material und bleibe darüber informiert, welche Bedingungen für einzelne kuratierte Inhalte gelten. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, sich regelmäßig über die aktuelle Gesetzeslage zu informieren. So vermeidest du Unannehmlichkeiten und kannst ruhigen Gewissens Content Curation für dein Marketing nutzen.
Fazit
Content Curation ist eine Bereicherung für das eigene Content-Marketing. Durch das Kuratieren fremder Inhalte ist es möglich, sich thematisch breiter aufzustellen und dadurch auch eine größere Audience anzusprechen. Zudem gewinnt die Brand dadurch mehr Aufmerksamkeit und die Auffindbarkeit des Unternehmens zu relevanten Keywords verbessert sich. Zum Abschluss noch einmal Step by Step, was bei der Content Curation zu beachten ist:
Step 1: Sammeln und sichten
Dieser Schritt nimmt viel Zeit in Anspruch. Ausschlaggebend bei diesem Punkt ist es, seine Zielgruppe und die Buyer Personas genau zu kennen. Was will dein Publikum wissen und was interessiert sie?
Step 2: Auswählen und kategorisieren
Im nächsten Schritt geht es darum, geeignetes Material auszuwählen und es im Anschluss zu kategorisieren, heißt, hier planst du, wann du wo welche Inhalte mit deinem Publikum teilst. So behältst du von Anfang an einen Überblick über den kuratierten Content.
Step 3: Make it your Style
Content Curation bedeutet nicht Copy-and-paste. Auch wenn du kuratierte Inhalte veröffentlichst, bist du als Marke immer noch einzigartig. Verleihe dem “fremden” Content auch ein Stück deiner Brand. Sei es mit zusätzlichen Informationen, einem Spruch o.ä.
Step 4: Präsentieren und veröffentlichen
Im letzten Step wird der kuratierte Content schließlich veröffentlicht. Wichtig dabei ist, dass du stets die Quellen der kuratierten Inhalte angibst und auch fortlaufend den Überblick über die rechtliche Verwendungsweise des Contents behältst.